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Der gr. Buddha von Bamiyan
In Afghanistan stand die größte von Menschenhand geschaffene
stehende Statue der Welt.
Der gr. Buddha von Bamiyan, ein Kollos
53 meter hoch, von buddhistischen Mönchen im 2. bis 5. Jahrhundert von Hand in den Fels einer Sandstein-Steilwand gemeißelt...
eine Wahnsinnsarbeit...ein großes Kunstwerk im doppelten Sinn des Wortes
- ein Weltkultur-Erbe -
....hier, der gr. Buddha im Tal von Bamiyan mit einer Höhe von 53 Meter....
....hier, der gr. Buddha im Tal von Bamiyan mit einer Höhe von 53 Meter....
...er stellt "Dipankara" den Buddha des vorangegangenen Weltenalters dar,
der kleinere Buddha "Shakyamuni" mit einer Höhe von 38 Metern ebenfalls im Tal von Bamiyan, stellt den historischen Buddha dar, so der Wiener Professor und Afghanistan-Kenner Max Klimburg.
Die Legende erzählt, daß hier der gerechte und mutige König Salsal und die Königin Shahmama als Denkmal in den Fels gemeißelt wurden. Salsal hatte, obwohl er wußte, welch ein Schicksal ihm widerfahren würde, die Bevölkerung von zwei tyrannischen Bestien befreit und erstarrte anschließend für diese Tat gemeinsam mit seiner Gemahlin zu Stein.
Als der berühmte chinesische Pilger Xuanzang um das Jahr 632 durch das in 2500 Metern Höhe liegende Tal von Bamiyan kam, war er tief beeindrukt er schrieb,
"Ihre goldene Oberfläche funkelt auf jeder Seite, und Ihr wertvoller Schmuck blendet mit ihrem Glanz die Augen."
Es muß überwältigend gewesen sein aus weiter Ferne die in der Sonne golden glänzenden Buddha-Statuen zu sehen, denn für Reisende in früheren Zeiten waren die mit Blattgold veredelten Figuren ein unübersehbares Symbol.
...Alles vorbei,...Vergangenheit?...
....völlige Zerstörung der beiden Buddhastatuen im März 2001...
die Vorgeschichte
11. Jahrhundert
Selbst schon in früheren Zeiten waren die riesigen Buddha Skulpturen Opfer von Angriff und Zerstörung. Man sagt, das, als der Islam im 11. Jahrhundert in das budhistisch geprägte Hochtal vordrang, bilderfeindliche Eiferer den Statuen die Gesichter abschlugen.
Doch dies weiß man nicht so genau, und es besteht auch die wissentschaftliche Meinung, das die Gesichter aus Holz geschnitzt waren, die in einer Steinrille über der Unterlippe aufgestellt waren. Diese Theorie ist durch vorhandene Fotos der Steinrille über der Unterlippe untermauert. Man meint das die Prister hinter die Holzmaske gehen konten und durch die Nasenlöcher zu den Gläubigen gesprochen haben, eine gute Akustik war durch die tief in der Felsenniesche stehenden Skulpturen gegeben.
13. Jahrhundert
Im 13. Jh. vernichteten die Krieger Dschingis Khans die Stadt Bamiyan, löschten ihre Bevölkerung aus, zerstörten das Bewässerungssystem und machten die fruchtbare Erde zur dauerhaften Wüste. Das Kloster aber ließen sie unberührt.
16. Jahrhundert
Im 16. Jahrhundert wurden unter dem Moghul-Kaiser Aurangzeb die Beine des gr. Buddha`s mit Kanonen beschossen um die ganze Statue zum einsturz zu bringen.
Die Edelsteine und Gold-Ornamente, die die Augen und Ohren schmükten müssen schon vorher geplündert worden sein.
20. Jahrhundert
Im Sommer 1977, ist der gr. Buddha weitgehend eingerüstet und wird saniert. Eine konservierende Maßnahme des Daoud-Regimes. In den 1990er Jahren suchen Bürgerkriegs-Opfer in den Klostergrotten Zuflucht, und einer der führenden Koranschüler(=Taliban) wird drohen, die Statuen zu sprengen, da ihre Existenz gegen das Bilderverbot des Islam verstoße. Noch ist es nicht soweit, aber der kleinere Buddha nimmt im Zuge der Eroberung durch die Taliban- Truppen einigen Schaden.
21. Jahrhundert
Doch zunächst, im Kern unbeeindrukt standen die Kollosse nach wie vor fest in ihren Nieschen und blickten gesichtslos über das breite Tal nach Süden.
... bis mit mehreren Tonnen Sprengstof die Skulpturen im März 2001 in Schutt und Asche gelegt wurden
mg@schnitzmeister.de
Es muß ein Heer an Bildhauern und Helfern gewesen sein, die um 100 bis 200 nach Chr. im etwa 2.500 Meter
hochgelegenem Bamiyan-Tal die 38 und 53 Meter hohen Statuen aus dem weichen Sandstein schlugen, die Gestaltung
dieser beiden monumentalen Statuen war nicht nur künstlerisch eine wahre Meisterleistung sondern auch die logistische
Durchführung dieser Aufgabe über Jahrzehnte hinweg ist bewundernswert.
Noch nie zuvor hatte es in der bis dahin ca. 500jährigen buddhistischen Geschichte bildliche und figürliche Darstellungen
Buddhas gegeben. Man nimmt an das es sich um eine Konzession an die bildlichen und figürlichen Darstellungen der indischen und persischen
Götter um den buddhistischen Gläubigen ein Gegengewicht zu geben.
Man hatte sich bei dem weichen konglomerat ähnlichem Sandstein für einen ganz besonderen Weg der Gestaltung der Stauen
Entschieden, und zwar wurden die Statuen nur grob aus dem Fels geschlagen, dann haben sie in die gesamte Oberfläche kleine
Löcher gebohrt, in die sie Holzstifte steckten die sie wiederum mit dicken in Mörtel getränkten Tauen verbanden.
Danach wurden mit Mörtel Hände und Gewand auf diese Konstruktion modelliert und farbig gefasst und vergoldet.
Der gr. Buddha hatte eine rote und der kleiner Buddha eine blaue Grundfarbe. Die Falten des Gewandes waren mit Gold abgesetzt
Die Ohrgehänge mit Edelsteinen geschmückt.
Das Gesicht des Buddhas bestand aus einer Holzmaske, die mit Gold und Kupfer beschlagen war.
Die Mönche konnten über Treppen die in die Felswand geschlagen waren auf den Kopf der Statue gelangen und von da aus hinter
Die Gesichtsmaske treten. Ihre Gesänge und Gebete konnte man durch die akustisch günstige Trichterform der Kopfnische bis zu
30 km weit durch das Tal schallen hören. ( Dies haben Wissenschaftler in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts überprüft.)
Diesen überwältigenden Eindruck der beiden Statuen auf die Reisenden und die Talbevölkerung machten, beschrieb der chinesische Pilger Xuanzang (Hiuentsang) um 630 n. Chr
Als er in das Bamiyan Tal kam. Er schrieb: Ihre goldene Oberfläche funkelt auf jeder Seite und ihr wertvoller Schmuck blendet
mit seinem Glanz die Augen.
Er beschrieb auch das große Kloster das sich zu seiner Zeit zwischen den beiden Statuen befand, auch ein dritter
großer liegender Buddha soll sich dort befunden haben.
Geblieben sind nur die unzähligen in den Fels gehauenen Nischen und Wohnräume des Felsenklosters.
Geblieben auch die zwei dunkel starrenden leeren Höhlen in der die Buddhastatuen von Bamiyan mehr nicht ganz zwei Jahrtauende
Überdauert hatten bis sie im März 2001 mit brutaler Gewalt aus Ihren Nischen gesprengt wurden.
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Die in einem Abstand von etwa 400 Metern in die Felswand geschlagenen Buddhastatuen blicken nach Süden in das Bamiyantal
und beeindruckten die aus dem Süden kommenden Reisenden mit ihrer alles überstrahlenden Schönheit.
Sie standen tief in ihren Felsennischen um vor Erosion geschützt zu sein, der Kopf der gr. Buddhastatue lag ca.8 Meter hinter der
Felswand zurück was eine große Akustische Bedeutung für die Buddhistischen Mönche hatte.